Tipps zur richtigen Ernährung in der Schwangerschaft ( Ernährung Schwangerschaft)
„Du isst ja jetzt für zwei.“ ist eine Aussage, die viele Schwangere zu hören bekommen. Dabei ist es verkehrt zu glauben, dass Schwangere doppelt so viel wie normal essen sollen. Vielmehr heißt es „doppelt so gut“ zu essen. Damit ist gemeint, dass die Ernährung besonders ausgewogen und gesund sein soll. So wird nicht nur Allergien beim Kind vorgebeugt, sondern vor allem wird das Kind in seinem Wachstum mit den nötigen Nährstoffen versorgt.
Schwangerschaftsübelkeit und Sodbrennen
Gerade zu Beginn einer Schwangerschaft kann die richtige Ernährung schwierig sein. Bei starker Übelkeit kommt oft auch Appetitlosigkeit hinzu. Es kann sogar sein, dass die Schwangere in den ersten Wochen Gewicht verliert. Ab der 12. Schwangerschaftswoche (SSW) legt sich die Übelkeit aber in der Regel. Allerdings tritt Schwangerschaftsübelkeit gerade bei Zwillings- bzw. Mehrlingsschwangerschaften häufig stärker auf und kann auch bis zum Ende der Schwangerschaft anhalten. In diesen Fällen sollte die Gewichtszunahme und Nährstoffversorgung der Schwangeren gut im Blick behalten werden, ggf. müssen ergänzend Nährstoffpräparate zu sich genommen werden. Sodbrennen ist eine häufige Begleiterscheinung bei Schwangerschaften. Magentabletten aus der Apotheke können Linderung verschaffen. Beim Schlafen hilft es, etwas höher zu liegen, damit die Magensäure nicht unangenehm die Speiseröhre aufstößt.
Folsäure, Jod und Eisen
Während der Schwangerschaft steigt der Bedarf an Folsäure, Jod und Eisen. Diese Nährstoffe können nicht immer in ausreichender Menge über die Nahrung aufgenommen werden. Bei Kinderwunsch und generell bis zur 12. SSW werden daher Folsäurepräparate empfohlen. Einige dieser Präparate gibt es bereits in Kombination mit Jod. Ansonsten können Jodtabletten ergänzend eingenommen werden. Jod kann sonst auch über Jodsalz, Fisch und Milchprodukte aufgenommen werden. Eisen ist besonders wichtig zur Blutbildung, weswegen der Eisenbedarf einer Frau während einer Schwangerschaft auch um 100 Prozent erhöht sein kann. Der Eisengehalt des Blutes wird daher bei den regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen über den HB-Wert gemessen. Sollte ein Eisenmangel vorliegen, kann der Frauenarzt Eisenpräparate verschreiben. Ansonsten enthalten Fleisch- und Getreideprodukte viel Eisen. Über die Nahrung kann Eisen aber nur in Verbindungen mit Vitamin C aufgenommen werden. Deshalb sollte zur Mahlzeit viel Obst und Gemüse gegessen werden bzw. Fruchtsaft mit Vitamin C getrunken werden. Frauen, die sich ausschließlich vegetarisch oder sogar vegan ernähren, sollten ihre Nährstoffversorgung auf jeden Fall mit dem Frauenarzt absprechen. Gerade in tierischen Produkten stecken nun einmal wichtige Nährstoffe, die für das Wachstum und die Entwicklung des Kindes notwendig sind.
Keine Angst vor Gewichtszunahme
Keine Frage, im Laufe einer Schwangerschaft nimmt Frau einiges an Gewicht zu und das nicht nur in Form des Babys. Wie viel eine Frau zunimmt, ist individuell unterschiedlich und hängt oft von der körperlichen Verfassung zu Beginn einer Schwangerschaft ab. So nehmen zum Beispiel etwas übergewichtigere Frauen tendenziell weniger stark zu als sehr schlanke Frauen. Im Durchschnitt nimmt eine Frau während der Schwangerschaft zwischen 10 und 16 Kilo zu – der Spielraum ist also recht groß. Gerade für die Stillzeit werden einige Fettreserven angelegt, da der Energiebedarf beim Stillen deutlich höher ist als normal. Somit ist Stillen auch eine gute Möglichkeit, die in der Schwangerschaft zugelegten Pfunde wieder loszuwerden.
Schwangerschaftsdiabetes
Zwischen der 24. und 28. Schwangerschaftswoche wird ein Zucker-Belastungstest durchgeführt, um eine mögliche Schwangerschaftsdiabetes auszuschließen. Häufig zeigt ein Schwangerschaftsdiabetes nämlich nicht die sonst üblichen Symptome, wie häufiger Harndrang und übermäßiger Durst, einer normalen Diabetes-Erkrankung. Ein Schwangerschaftsdiabetes kann bei der Frau zu Harnwegserkrankungen und Bluthochdruck führen. Das Kind kann übermäßig Gewicht zunehmen und dabei aber weniger gut entwickelt sein. Deshalb ist die Vorsorge hier besonders wichtig. Rein statistisch erkranken zwei bis zwölf Prozent aller Schwangeren an einem Schwangerschaftsdiabetes, der mit der Geburt des Kindes wieder verschwindet. Im Falle eines Schwangerschaftsdiabetes muss die Schwangere eine fettarme und ballaststoffreiche Diät halten. Die Blutzuckerwerte werden regelmäßig gemessen. Wenn die Ernährung allein nicht für gute Blutzuckerwerte sorgt, muss Insulin zur Behandlung gegeben werden.
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